"Ina`s Zeit im Wald und Wiesenkindergarten

Mit drei Jahren kam unsere Tochter Ina in einen Regelkindergarten, wie auch ihre Brüder vor ihr schon. Nach einiger Zeit hörten wir von dem Wald und Wiesenkindergarten und schauten ihn uns an. Es war Herbst als wir mit Elvira sprachen, die uns riet wir sollten unsere Tochter lieber erst im Frühjahr anmelden, um ihr die Umstellung zu erleichtern. Doch wir waren alle so begeistert von den Tieren und der harmonischen Stimmung, dass wir uns entschlossen gleich eine Probewoche, bei der ich als Mutter dabei war zu riskieren.
Gleich bei unserem ersten Tag regnete es in Strömen, naja dachte ich, jetzt sehen wir gleich mal, wie wir damit zurechtkommen. Ich war sehr kritisch, wie das gehen sollte. Doch wie angenehm überrascht waren wir beide. Wir wurden bei dem "Sauwetter" (bayrisch) kaum nass. Wir waren im Wäldchen und hatten nebenbei viel Spaß am Reime singen, den Tieren und an dem Gefühl gleich dabei zu sein und sich wohlzufühlen. So war unsere Entscheidung gleich gefällt und die Schritte zum Wechsel sofort getätigt, die wir nie auch nur eine Sekunde bereut haben!
Für meine Tochter war es eine sehr schöne, aufregende und intensive Zeit. Langeweile kannte sie nicht. Egal wie das Wetter war, sie wollte meinstens noch gar nicht heim, wenn ich sie abholte. Wenn sie dann Mittags zu Hause war, war sie ein ausgeglichenes, zufriedenes und ruhiges Kind. Das habe ich bei meinen Jungs im anderen Kindergarten anders erlebt. Kurzum die schöne, erlebnisreiche Zeit wollen wir nicht missen. Auch heute noch fühlen wir uns mit dem Kindergarten sehr verbunden. Für meine Jungs hätte ich mir gewünscht, ich hätte eher von diesem Kindergarten gehört und hätte ihnen auch gerne so eine schöne Zeit gegönnt. Heute ist meine Tochter am Ende der 3. Klasse, sie ist selbstbewußt, offen, sehr interessiert an allem, "geht nicht - gibt`s nicht" bei ihr, sie hat immer wieder gute Ideen und findet Lösungen, sie ist tierlieb, kommt gut mit ihren Mitschülern aus und das Lernen in der Schule fällt ihr leicht.
Sie hat im Kindergarten den Umgang mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft spielerisch natürlich wahrgenommen. Z.B. was zum Feuer machen gehört: Das Holz sammeln, trocknen, sägen, Feuer schichten, anzünden sowie den sorgsamen Umgang mit Feuer. Sie hat Feuer als wärmende Quelle im Winter erkannt, die Qualitäten vom Feuer erkannt, den Nutzen durch Kochen über dem Feuer. Aber auch die Achtsamkein und das Erkennen von Gefahren, die Feuer in sich bergen kann. Doch das ist alles spielerisch geschehen ohne Angst. Das gemütliche Beisammensitzen und singen am Feuer, das verbindende Element. So gäbe es vieles, vieles mehr zu berichten ...
Singen, Singspiele und Reime gaben ihr Rhythmus, Balancieren, Gleichgewicht halten, Klettern (was auch zum Erlernen der Sprache wichtig ist) .....
Sägen, schnitzen, malen, basteln, Sonne genießen, Turnen, Tiere versorgen, Experimente machen, mit Erde schaffen, Wasser erleben in seiner Vielfalt, Schaubilder in der Natur erkennen. Z. B. Wie sich Tannenzapfen öffnen bei Wärme, um die Samen auszustreuen, bei Kälte ziehen sie sich zusammen, durch Beobachten der Ameisen selbst zu erkennen wie stark sie sind und nur so kleine. Bewußt wahrzunehmen: die Schnecke ist eigentlich klug, stets trägt sie ihr Haus mit sich. Hugo das Hausschwein als verständigen Spielgefährten und Freund, Lotte den Esel als Reittier, die Tiere versorgen als Selbstverständlichkeit, auch hier könnten wir vieles aufzählen, so reich ist der Schatz aus dem sie zehrt.
In Elvira, Neeske, Ursula und den Praktikanten fand sie stets liebevolle, positive, helfende, leitende, fröhliche Begleitung. Jedes Kind wird eben so angenommen wie es ist!
Wir wünschen vielen Eltern und ihren Kindern diese wundervolle Erfahrung und ebenso viel Freude uns Spaß!